Ich habe das Schiebetür-Fenster von Reimo bestellt (Bestell-Nr. 32200). Die mitgelieferte Einbauanleitung ist recht gut zu verstehen. Zusätzlich zu den in der Anleitung beschriebenen Artikeln benötigt man 11 Senkkopfschrauben (7 für die Schiene und insgesamt 4 für die beiden Verschiebeschutze (die es bei Reimo unter 32200-2 zu kaufen gibt, ich habe direkt einen verloren). M4 x 11mm oder 16mm funktionieren, ich habe selbstsichernde Muttern und natürlich Unterlagscheiben verwendet.
Im ersten Schritt habe ich die Schiene wie beschrieben direkt unter der Falz der Tür mit Tape fixiert und dann die Löcher für die Befestigung gebohrt (4mm Bohrer). Es erschien mir sinnvoll, zuerst die Schiene zu befestigen, da sie vorgibt, wo genau sich das Loch befinden muss.
Zum Verschiebeschutz: In der mitgelieferten Anleitung wurde dieses Teil überhaupt nicht beschrieben, mir war also die genaue Anbringung nicht klar. Auf der Bildersammlung der Artikelseite bei Reimo findet man allerdings eine (qualitativ schlechte) Abfotografie einer Zeichnung, die genau das darstellt. Folgendermaßen:
Sprich: Die Teile müssen oben mit der Schiene bündig und direkt anliegend sein.
Von der Schiene aus habe ich dann Maß genommen und die zukünftige Öffnung mit Klebeband markiert (und hundertmal nachgemessen). Geschnitten habe ich dann mit einem Blech-Nibbler-Aufsatz für die Bohrmaschine (für die Querstrebe, die für das Auschnittsmaß von 47x98.6cm durchtrennt werden muss, habe ich eine Metallsäge verwendet und von Hand durchtrennt). Dieser Blechnibbler funktioniert ganz gut, man braucht nur ein gutes Gespür. Ich bin erstmal in der zukünftigen Fensterfläche hin- und hergefahren, um dieses Gespür zu bekommen. Ich werde beim nächsten Fenster trotzdem eine Stichsäge ausprobieren. Der Nibbler frisst sich in einer relativ zügigen Geschwindigkeit vorwärts, man kann nicht wirklich langsam machen, was mir die Schweißperlen auf die Stirn trieb. Und so genau wurde es tatsächlich nicht, ich muss jetzt an einer Seite noch etwa 2mm abtragen, damit alles bündig ist.

Ich habe anschließend die Schnittflächen und die Bohrlöcher (letzteres macht wohl keinen Sinn, den die Schraube kratzt den Lack im Loch ohnehin wieder ab) mit Brantho Korrux gestrichen.
Für den nötigen Holzrahmen habe ich 3x3cm Vierkanthölzer verwendet. Der mitgelieferte Profilgummi hat Platz für etwa 3.2cm. Vierkantholz plus Blech plus KFZ-Vlies, welchen ich zur Zierde anbringen möchte, sollten da also gut rein passen. In der Breite sollte der Rahmen übrigens 3 cm nicht überschreiten, sonst passt er nicht in die Türe. Zuerst habe ich 4x3cm gekauft und dann gemerkt, dass das überhaupt nicht passt. Den Rahmen habe ich noch mit Klarlack gestrichen. Ob das nötig ist, weiß ich nicht. Es dauert aber auch nicht lange und kann nicht schaden.
Für das Befestigen des Holzrahmen, der laut Anleitung geklebt wird, habe ich Sikaflex 521i UV gekauft. Zum Abdichten rund um die Führungsschiene Dekaseal 9863, passend zur Wagenfarbe in dunkelgrau.
Nach meinen Recherchen kommen folgende Produkte von Sika und Dekalin in Frage für die jeweiligen Verwendungszwecke in Frage (es gibt da noch weitere, aber das ist die Auswahl, auf welche ich mich beschränken werde und die alle notwendigen Verwendungszwecke abdeckt):
Sikaflex 221 - Dichtet und klebt (mit 1.8N/mm2), nicht UV-beständig und im Produktdatenblatt wird Holz nicht als empfohlener Untergrund gelistet.
Sikaflex 521 UV - Dichtet und klebt (mit 1.8N/mm2), UV-beständig und Holz wird als möglicher Untergrund gelistet.
Sikaflex 252 - klebt mit 3N/mm2, ist wohl nur extrem schwer wieder abzubekommen und das Produktdatenblatt liest sich, als wäre es auch schwer aus der Tube zu bekommen (der Hersteller empiehlt hier im Vergleich zu den anderen beiden keine manuelle Kartuschenpresse). Ich schätze, das ist nur für wirklich feste Verbindungen nötig. Reimo empfiehlt bspw. für das Aufkleben von Solarpanels Sikaflex 221 mit nur 1.8N/mm2.
Dekaseal 9863 - Nur zum Dichten, klebt nicht, UV-beständig. Angeblich auch leicht wieder zu entfernen.
Aufkleben werde ich den Holzrahmen erst, wenn auch die Rahmen für alle anderen Fenster bereitstehen. Die Sikaflex-Kartusche trocknet anscheinend nach dem Öffnen recht schnell aus, ich möchte deshalb alles auf einmal kleben. Fortsetzung folgt also...
Vorsicht beim Einkleben des Rahmens! Für die meisten Camper-Fenster wird eine ebene Grundfläche benötigt. Hier ist das allerdings nicht so, das Fenster passt sich an die Wölbung des Blechs an. Wenn man dann, so wie ich das gemacht habe, einen Rahmen an alle vier Seiten klebt und damit die Wölbung begradigt, dann liegt das Fenster nicht mehr bündig auf. Man verbringt dann Stunden damit, diesen festgeklebten Rahmen und die Sikaflex-Reste zu entfernen. Der Rahmen (Dicke 2 cm) sollte nur an den horizontalen Seiten oben und unten festgeklebt werden! Dadurch entstehen dann Hohlräume an den Seiten, die mit Brunnenschaum aufgefüllt werden können. Die Wölbung bleibt erhalten und das Fenster schließt bündig.